Warum barrierefreies Bauen bereits in jungen Jahren sinnvoll ist
Viele Hausbesitzer beschäftigen sich erst spät mit der Barrierefreiheit Ihres Eigenheims. Oft erst dann, wenn erste Mobilitätseinschränkungen auftreten. Dabei bietet ein barrierefreies Zuhause zahlreiche Vorteile, die sich schon in jungen Jahren positiv auf das Wohngefühl auswirken. Schwellenlose Übergänge, breite Türen oder gut erreichbare Lichtschalter sorgen für einen angenehmen Komfort – völlig unabhängig vom Alter der Bewohner.
Gleichzeitig bedeutet Barrierefreiheit mehr Flexibilität. Ein Haus, das ohne große Umbauten problemlos an unterschiedlichste Lebensumstände angepasst werden kann, steigert seinen Nutzwert über Jahrzehnte hinweg. Ob der Einsatz eines Kinderwagens, schwere Einkäufe oder temporäre Verletzungen: Ein barrierefreies Umfeld erleichtert zahlreiche Alltagssituationen. Außerdem erhöht sich der Wiederverkaufswert der Immobilie. Denn barrierearme Häuser sind für eine breite Zielgruppe attraktiv und zukunftssicher.
Vorausschauend planen: Praktische Elemente eines barrierefreien Zuhauses
Wer ein neues Eigenheim plant, sollte von Anfang an darüber nachdenken, wie Räume flexibel genutzt oder bei Bedarf unkompliziert umgestaltet werden können. Besonders wichtig sind dabei folgende Aspekte:
Flexibler Grundriss
Ein offener, großzügiger Grundriss bietet nicht nur ein modernes Wohngefühl, sondern erleichtert auch die Bewegung im Haus. Breite Flure und gut geplante Bewegungsflächen sorgen dafür, dass sich Räume später problemlos an neue Bedürfnisse anpassen lassen. Darüber hinaus ist die Platzierung eines Schlafzimmers und vollwertigen Badezimmers im Erdgeschoss sinnvoll: So bleibt das Wohnen auf einer Ebene jederzeit möglich.
Breite Türen und schwellenlose Übergänge
Türbreiten von mindestens 90 Zentimetern ermöglichen eine komfortable Nutzung, selbst mit Gehhilfen oder einem Kinderwagen. Ebenso wichtig sind schwellenlose Übergänge zwischen den Räumen und zum Außenbereich. Unnötige Stolperfallen werden dadurch vermieden und die Nutzung über viele Jahre hinweg erleichtert.
Durchdachte Badezimmerplanung
Barrierefreie Badezimmer werden heutzutage so gestaltet, dass sie funktional und optisch zugleich überzeugen. Eine bodengleiche Dusche, ausreichend Platz sowie höher montierte WC-Elemente erhöhen den Komfort und die Barrierefreiheit deutlich. Wer frühzeitig entsprechende Anschlüsse und Platzreserven einplant, spart später aufwendige Umbauten.
Technische Unterstützung durch Smart Home
Moderne Smart-Home-Systeme können die Barrierefreiheit des Eigenheims zusätzlich verbessern. Per App oder Sprachsteuerung lassen sich Rollläden, Licht oder Heizung bequem bedienen – ein Plus an Komfort, das in jedem Alter angenehm ist und später sogar essenziell sein kann.
Förderungen und Zuschüsse nutzen
Barrierefreies Bauen wird staatlich unterstützt. Verschiedene Förderprogramme, zum Beispiel über die KfW, bezuschussen Maßnahmen, die Barrieren reduzieren und die Wohnsituation verbessern. Je nach Programm können Bauherren Zuschüsse für barrierefreie Umbauten oder Kredite zu günstigen Konditionen erhalten. Auch regionale Förderstellen und kommunale Programme bieten häufig zusätzliche Unterstützung.
Da viele Programme eine Antragstellung vor Baubeginn verlangen, lohnt es sich, die individuellen Fördermöglichkeiten frühzeitig zu prüfen. Zudem unterscheiden sich die Anforderungen je nach Maßnahme und Förderstufe, weshalb eine sorgfältige Beratung durch einen Energieberater, Architekten oder Fachbetrieb empfehlenswert ist.


